Graphen im Radio

24.02.2020
 

Graphen im Radio

Atommodell Graphen

Deutschlandfunk Kultur hat am 20. Februar 2020 ein Feature über "Graphene: der flache Alleskönner" veröffentlicht. Das von den Journalisten Jennifer Rieger und Frank Kaspar produzierte Stück bietet einen zugänglichen Überblick über die einzigartigen Eigenschaften dieses Materials und eine ausgewogene Analyse der Kluft zwischen den um ihn herum gewachsenen riesigen Erwartungen und seinen aktuellen Anwendungen.

Seit seiner Entdeckung hat Graphen nicht nur in der wissenschaftlichen Gemeinschaft, sondern auch in den Medien und in der allgemeinen Öffentlichkeit eine enorme Welle des Interesses ausgelöst. Im Jahr 2013 hat die Europäische Kommission den Startschuss für das Graphen-Flaggschiff gegeben, das mit einer Finanzierung von 1 Milliarde Euro über 10 Jahre die bisher grösste europäische Forschungsinitiative zu einem einzigen Material darstellt. Und doch scheint Graphen Probleme zu haben, den Weg zum Markt zu beschreiten.

Um die Frage zu beantworten, ob Graphen nur ein Hype war oder wirklich ein Schlüsselmaterial für zukünftige Anwendungen sein wird, interviewen die beiden Journalisten mehrere Experten, darunter Christoph Stampfer und Max Lemme von der RWTH Aachen und dem Aachen Graphene & 2D Materials Center , Ursula Wurstbauer und Rudolf Bratschitsch von der Universität Münster, Bernhard Schartel von der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung in Berlin und Christian Kehrt, Wissenschafts- und Technikhistoriker der TU Braunschweig.

Das entstandene 30-minütige Stück kann online angehört werden.

Eine Mitschrift des Radiobeitrags ist ebenfalls erhältlich.

"Das Problem bei allen radikal neuen Technologien ist, dass sie zunächst keinen Markt haben", sagt Christian Kehrt. "Es braucht Zeit", sagt Christoph Stampfer. "Man muss nur in die Geschichte zurückblicken: Silizium zum Beispiel wurde 1824 entdeckt, der erste integrierte Schaltkreis erst 1958. Graphen in der Form, wie wir heute damit arbeiten, stammt aus dem Jahr 2004 - es ist alles noch sehr jung. Wir müssen unsere Erwartungen ein wenig kalibrieren. Und wir werden sehen, was am Ende herauskommt!"